Mehr Effizienz mithilfe von IT?
Radiologische Praxen und Abteilungen stehen vor einer großen Herausforderung. Der demografische Wandel wird sich zuspitzen, während der Fachkräftemangel weiter genauso zunimmt wie die Anzahl komplex erkrankter Patientinnen und Patienten. Ein Lösungsansatz ist die Prozessoptimierung mithilfe unterschiedlicher Softwarelösungen.
Die Ausgangslage ist klar. Es muss sich etwas ändern! Aber was? Irgendwie muss es gelingen, dem Mangel an Radiologinnen und Radiologen sowie der ständig steigenden Anzahl an Untersuchungen Herr zu werden.
Bei so manchem Berater kommt es da wie aus der Pistole geschossen: Die einzige Möglichkeit ist, die Prozesse zu straffen und die effizient zu erhöhen. Alles keine Zauberei, denn technische Softwarelösungen dazu gibt es in Hülle und Fülle.
Quantensprung durch KI
Auf den zweiten Blick gestaltet sich die Sache schon nicht mehr so einfach. Retrospektiv hat die flächendeckende Einführung von RIS und PACS fast 20 Jahre gedauert. Erst heute kann man sagen, dass die Kommunikation von KIS, RIS und PACS annähernd überall rund läuft. Und jedem ist klar: Die digitale Radiographie ist ihr Geld wert. Wer möchte heute noch ins Archiv laufen, um Voraufnahmen zu suchen?
Wer kann sich noch an Besprechungen am Autoalternator erinnern? Wer möchte noch am Patientenbett den Röntgenfilm Richtung Fenster halten?
Mit KI steht nun eine neue Technologie-Welle vor der Tür, die einen Quantensprung verspricht. Und wieder steht die Radiologie vor derselben Frage wie vor 20 Jahren: Wer sind diese neuen Unternehmen? Warum haben die Modalitätenhersteller keine einfachen Lösungen zu bieten?
Schon damals bei RIS und PACS haben sie sich schwergetan und sind zahlreiche mehr oder weniger erfolgreiche Kooperationen eingegangen. Vielleicht hat es auch deshalb mit der Einführung von RIS und PACS so lange gedauert?
Die Vorteile der neuen KI-basierten Workflowoptimierung, Diagnoseunterstützung und automatisieren Befundung sind unbestritten. Viele der Lösungen sind auch ausgereift. Was nicht heißt, dass sie nicht mehr weiterentwickelt werden müssen!
Beginnend mit der Onlineanmeldung sowie dem digitalen Ausfüllen der Anamnese- und Aufklärungsbogen führt der nahtlose Workflow bis hin zum Versand der Patientendaten an die Bedienkonsole des Untersuchungsgeräts.
Wobei die technischen Einstellungen der Modalität bereits vorausgewählt sind. Nach der Untersuchung gehen die Bilder direkt ins PACS und werden automatisch dem entsprechenden KI-Algorithmus zugeführt, der seine Anmerkungen innerhalb weniger Sekunden ans RIS oder PACS zurückschickt. Das System markiert wichtige Befunde und sorgt für deren Priorisierung in der Worklist. Ist ein automatisiertes Befundsystem im Einsatz, werden die Messwerte der KI unmittelbar in die Befundlösung übertragen. Der fertige Befundbericht ist so mit nur wenigen Klicks erstellt und man spricht von einer tiefen KI-Integration.
Vorteil durch tiefe Integration
So schön kann die Radiologie sein! ABER: Vorher hatten wir es mit der Einführung von RIS und PACS und dass es fast 20 Jahre gedauert hat, bis die Schnittstellenthematik erledigt war.
Jetzt haben wir nicht mehr nur RIS und PACS, sondern auch die Onlineanmeldung, die digitalen Anamnese- und Aufklärungsbögen, die KI-Algorithmen bzw. auch deren Integration über eine digitale Plattform und eine Befundlösung sowie die ganzen Datenschutzbelange inklusive der Cloud-Thematik.
Da bedarf es schon eines gewissen Aufwands, sich mit allen unterschiedlichen Produkten und Technologien auseinanderzusetzen.
Und: Wer sind diese vielen neuen Unternehmer überhaupt? Kann man denen vertrauen? Kann man den Ergebnissen der Algorithmen vertrauen. Wer soll das alles bezahlen?
Das sind natürlich viele Fragen, aber es gibt wohl kaum mehr Alternative, denn der Technologiesprung wird kommen.
Natürlich ist der Wandel mit Kosten verbunden. Aber schon nach kurzer Zeit wird niemand mehr die „alten Zeiten“ vermissen. Sämtliche Fragestellungen lassen sich laut Aussagen von sogenannten Early-Adoptern, also Kliniken, die bereits KI-Systeme im Einsatz haben, beantworten.
Wichtig dabei ist, dass es um das Suchen nach Lösungen geht und nicht um das Finden von Problemen.
Wer einmal mit einer tief integrierten KI-Lösung gearbeitet hat, möchte die effizienten Workflows nicht mehr missen.